Bastion Kaninchen von 1957

Das ist mein ältestes Foto von unserem Spielhof in der heutigen Straße Reduta Dzik. Wir nannten sie damals Spielhof. Das Bild stammt höchstwahrscheinlich aus dem Jahre 1957. Es zeigt auch meine ersten zwei Spielfreundinnen: Edith (7 Jahre alt) und Mika (Melita) [5 Jahre alt] Matysiak. Beide Mädchen wohnten damals am selben Hof unter der Hausnummer 1, in der Wohnung Nummer 3. Ausgewandert zwischen den Jahren 1957 und 58 in die Bundesrepublik Deutschland, nach Hamburg. In der selben Zeit sind viele Familien aus unserer Ecke nach Deutschland gefahren aber genau kann ich mich an die Namen nicht mehr erinnern. Ich weiß nur, dass aus dem Haus Nr. 7 einige Familien DANZIG verlassen haben und aus dem Haus 1/2 in den späteren Jahren noch zwei weitere Familien (im Rahmen der sogenannten Familienzusammenführung). Es war im Jahre 1970.
Bei uns wohnten Familien aus allen Ecken Polens. Es gab Familien aus Bialystok, Lublin und aus Schlesien. Es gab auch gebürtige alte Danziger. Jede vertrat eine andere Kultur, Küche und Bräuche.
Ich erinnere mich an die Familie Gronek, die friedlich und beispielhaft lebte. Ihre Kinder waren immer sehr brav. Ich erinnere mich an die verstorbene Frau Zbrojowa, die sehr fleißig war. Sie kümmerte sich immer sehr um das Haus und den kleinen Haufen Kinder. Ich erinnere mich auch, dass sie immer Bücher las. Trotz vieler Aufgaben und Pflichten konnte sie darauf nicht verzichten. Ein Buch war ihr Beruhigungs- und Entspannungsmittel. An Pfingsten schmückte der inzwischen verstorbene Herr Zadrazny vom Haus nr.7 seine Türen immer mit Schilf vom nahliegenden Kanal.
Als wahre Attraktion galten bei uns auf dem Spielhof die ebenso inzwischen verstorbene Frau Sofia und ihr Ehemann Nisiewicz. Sie blieben mir in Erinnerung, weil sie immer etwas für uns Kinder vorbereitet hatten, obwohl beide berufstätig waren, kümmerten sie sich immer um ihre eigenen und auch fremde Kinder. Der Vater von Anna, Theresa und Andreas spielte uns an die Wand immer Märchen-Filme vor. Wenn er uns Märchen vorlas, änderte er seine Stimme so, dass jedes Tier eine andere hatte. Frau Sophie backte an Altweiberfasnacht unmengen an Krapfen, die wir dann aufessen durften. Sie sorgte auch bei mir für ganz besondere Erlebnisse, aber die sind es wert, sie in einem anderen Artikel zu beschreiben.
Die Kindheit an diesen Platz draußen war einfach wunderschön.
Ich erinnere mich auch an die Kinder, die damals älter als ich waren: Tadziu und Irusia aus der Wohnung Nr. 6, Andzia und Irena aus der 7. …und ihre Oma. Dann noch Wojtek, Dzinia und Elunia aus der 3. – oft denke ich an sie. Obwohl inzwischen fast 62 Jahre vergangen sind, wird es mir immer so warm und angenehm ums Herz, wenn ich an sie denke. Die ganze Familie der inzwischen verstorbenen Frau Walentyna Skibicka – immer so nett und ruhig.
Schade dass man damals nicht so viele Fotos machte wie heute und so habe ich keine Andenken von all den Freunden und Menschen.

Autorin und Besitzerin des Fotos – Danuta Krzysztofiak
Übersetzung – Andreas Kasperski.

PS. Auf dem Bild sieht man auf der rechten Seite das Auto meines Vaters, Der damals gerade zu Mittag kam. Er arbeitete sein Leben lang als Fahrer bei Transbud.

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