Der Kolonialwarenladen am Wallplatz
Der Name „Kolonialwarenladen” bezieht sich auf den Herkunftsort der einst dort verkauften Lebensmittel. Es handelte sich hauptsächlich um Kaffee, Tee, Reis und Gewürze, die aus Übersee, vor allem aus den Kolonien, eingeführt wurden.
Im Danzig der Vorkriegszeit gab es viele solcher Kolonialwarenläden. Vor etwa 100 Jahren verzeichnete das Adressbuch etwa 200 davon, und unter der Adresse Wallplatz 11 betrieb Bruno Schult höchstwahrscheinlich ein solches Geschäft.
Am Wallplatz bleibt eine immer schwächer werdende Spur von diesem Laden aus der Vorkriegszeit. Die Inschrift an der Wand über dem ehemaligen Eingang zu diesem Geschäft. Glücklicherweise wurde sie nach der Renovierung des Gebäudes erhalten.
Zu Beginn der 1930er Jahre war Herta Drosdowski unter dieser Adresse tätig. Und die letzte Vorkriegsbesitzerin war Elisabeth Kuhn.
Nach dem Krieg wurde das Geschäft mehrere Jahre lang weitergeführt von Walentyna Tchórzewska und ihrem Mann. Offiziell erfährt man davon z.B. aus dem Reiseführer „Poznaj Gdańsk” [Lerne Danzig kennen] von 1949, wo auf Seite 114 in der Liste der Lebensmittelgeschäfte in Danzig genau dieser Name und diese Adresse genannt werden. Oder aus den Erinnerungen der Bewohner dieses Teils von Danzig.
Bei dieser Hausnummer 11 befand sich im Untergeschoss des Erdgeschosses ein Kolonialwarengeschäft aus der Vorkriegszeit. In diesem Geschäft erledigte Przybyszewska ihre Einkäufe. Nach dem Krieg im Jahr 45 – so erzählte mir meine Mutter – wurde es von Herrn und Frau Tchórzewski übernommen. Aber sie hatten es nur für kurze Zeit. Später machten sie daraus eine Wohnung.
erinnerte sich ein Bewohner des Wałowy-Platzes, Jurek Nowak
Autor des Textes und der drei zeitgenössischen Fotos in der Galerie: Jacek Górski.
Autorin des ersten Fotos (von 2017) noch vor der Renovierung des Wohnhauses: Elżbieta Woroniecka.