Die katastrophalen Folgen des Fensterputzens vor Ostern
Wir wohnten in der Thälmannstraße 24 (heute Wróbla).
Ich heiratete und wir lebten noch eine Zeit lang bei meinen Eltern. Man schrieb das Jahr 1977.
Da ich ein Baby erwartete, bereiteten wir uns darauf sehr sorgfältig vor. Mein Mann hat mir eigenhändig einen Hocker gebaut, damit ich beim Füttern des Babys die Füße hochlegen kann. Der Hocker war schön und bunt.
Meine Tochter wurde im März geboren. Ostern stand vor der Tür… Meine Mutter putzte die Fenster und ich kümmerte mich um das Baby.
Irgendwann hörten wir die Türklingel läuten. Wir öffneten sie… und unser Nachbar aus dem ersten Stock, Henryk Gronek, stand vor der Tür. Aber er war nicht allein. Er hielt meine Mutter im Arm, die er dann in unsere Obhut gab. Es stellte sich heraus, dass er gerade vom Schrebergarten zurückkam und… meine Mutter im Garten „gefunden” hatte.
Als mein Mann mit der Rettung meiner Schwiegermutter fertig war, ging er in die Technische Hochschule (er studierte dort), und als er gefragt wurde, warum er so spät kam, erklärte er, dass seine Schwiegermutter aus dem Fenster gefallen war. Auf die Frage, aus welchem Stockwerk, antwortete er: aus dem Erdgeschoss! Der ganze Saal, angeführt vom Professor, brach in Gelächter aus… Aber meine Mutter hat überhaupt nicht gelacht. Sie lief lange Zeit mit Schmerzen und mit einem Gipsbein herum.
Und das alles wegen des bereits erwähnten Fütterungshockers, auf den meine Mutter beim Putzen des Küchenfensters geklettert war.
Aber so wurde der gut aussehende und starke Herr Henryk zum Helden, der seiner Nachbarin das Leben rettete!
Der Autor der Erinnerungen und der Eigentümer des Fotos: Beata Ura (jetzt Urbańczyk).
P.S. Auf dem Foto sind die Mutter des Autors und Frau Olechnowicz-Kalińska (Kinderärztin) zu sehen, die in der Torunska-Straße (Thornscher Weg) wohnten, und im Hintergrund steht die Großmutter des Autors.
Übersetzung – Andreas Kasperski.