Die Saison für Eisbrecher hat begonnen

Was war das früher für ein Frost, was waren das früher für Winter, was waren das früher für Eisschollen…

Wenn der frühere Wassergraben an der Grenze zwischen der Niederstadt und Gross Walddorf mit Eis bedeckt war, fingen die „Eisbrecher“ mit ihrer Arbeit an. Sie gingen auf das Eis drauf und zerbrachen die kleinen Eisschollen in kleinere Stücke. Später musste man sie zu den Bastionen führen, an denen andere Arbeiter sie mit Kränen ans Ufer holten. Später wurden sie wahrscheinlich weiter in die Eislager transportiert. Diese Arbeiten dauerten in der Wintersaison meistens zwischen vier und fünf Wochen lang und beschäftigten circa 60 Arbeiter, die damit ziemlich zu schaffen hatten, zumal das Gebiet, von dem sie das Eis holen mussten, nicht gerade klein war. Es fing an der Steinschleuse an und endete am Stadion. Wenn einige Wochen später die pralle Sonne auf die Stadt schien, konnte man das vorher gelagerte Eis in die Danziger Molkereien, Restaurants und Fleischgeschäfte bringen, um dort die Ware kühl zu halten.

Text: Jacek Górski.

Pressemitteilung: „Gazeta Gdańska”, nr 15 z 17 I 1935 r., str. 8.

Ps. Beim Schreiben des Artikels habe ich ein Dilemma gehabt, ob ich auf der Karte den richtigen Ort des Eisbrechens angezeigt habe. Der Name Mottlau, der am Anfang des Originaltextes erscheint, entspricht meiner Meinung nach nicht ganz den Gewässern des Wassergrabens. Wenn wir jedoch annehmen, dass das Eis direkt aus der Neuen Mottlu herausgeholt wurde – angefangen am Steindamm, weiter entlang der Abbeggasse, Steindamm und am Ende bei Mattenbuden, dann stimmt das nicht mit der Grenze am Stadion.

Übersetzung – Andreas Kasperski.

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