Eine Nacht in der Niederstadt

Als ich noch ein Kind war, hatte ich Angst vor der Dämmerung. In meinem Zimmerchen leuchtete immer eine kleine Lampe bis ich eingeschlafen war und manchmal auch die ganze Nacht lang. Damals hatte die Niederstadt keinen guten Ruf.  Aber auch uns wurde Angst gemacht, wenn man von anderen Stadtteilen als „Viertel der fliegenden Messer” sprach. Und so bleib es jahrelang. Die Bewohner aus Langfuhr, Ohra, Bischofsberg, Neufahrwasser und Lauenthal hatten Angst unsere Niederstadt zu besuchen und wir trauten uns nicht in ihre Gegend zu fahren. Und wenn es schon dringend nötig war, dann nur am Tage und in einer größeren Gruppe.

Jetzt nach vielen Jahren passiert es oft, dass ich nach Einbruch der Dämmerung nach Hause gehe. Nach all den Veränderungen der letzten Jahre hat die Niederstadt einen neuen Charme bekommen. Się ist ein dankbares Nachtfotomodell geworden. Es ist hier weder mehr noch weniger unsicher als in anderen Teilen der Stadt. Und auch wenn es immer noch ein paar Ewiggestrige gibt, die dem alten Ruf nachhängen, so sollten diese Nachtaufnahmen meines Mannes Tomasz Woroniecki ein Beweis dafür sein, dass es lohnt die Niederstadt auch nach Einbruch der Dämmerung zu besuchen und ihren besonderen Charme zu genießen.

Text: Elżbieta Woroniecka.

Übersetzung – Andreas Kasperski.

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