Erinnerungen an die Apotheke
Eines Tages ging ich die Jaskolcza-Straße entlang und sah, dass die Apotheke geschlossen und ihre Fenster mit Plastikplanen abgedeckt waren. Und ich war traurig, dass dies das Ende eines Ortes war, den es immer gegeben hatte…
Aber der Reihe nach. Die Apotheke in der Jaskolcza-Straße war von Anfang an mit einer Kinderwagenrampe ausgestattet, vermutlich für die kleinsten Kunden. So haben wir, die Jüngsten, sie damals wahrgenommen. Nun, diese Rampe war fast wie ein Spielplatz, an dem es in dieser Gegend sehr mangelte. Wenn ich mit meiner Mutter in die Apotheke ging, war es sozusagen obligatorisch, dass das Kind die Rampe hinunterrutschte, die eigentlich eine normale Rampe für Kinderwagen war. Heh. Am coolsten war es schon für die älteren Kinder, die alleine von der Schule nach Hause kamen und dort eine Pause für das Rutschen einlegten. Nachmittags war dieser Ort von der Sonne sehr aufgeheizt und man konnte diese Hitze während der Abfahrten spüren. Im Laufe der Jahre habe ich, nicht weit entfernt, beobachtet, wie mehrere Generationen von Kindern von dieser „unserer” Rutsche herunterrutschten.
Anfang der 1980er Jahre waren in dieser Apotheke Vibovit, Visolvit und Chlor(o)chinaldin Halstabletten die beliebtesten Produkte, die die Kinder liebten oder sogar manchmal selbst in großen Mengen kauften und aßen. Ich möchte nur daran erinnern, dass es damals Süßigkeiten auf Rationierungskarten gab, so dass wir Kinder alle möglichen Ideen hatten, um etwas Süßes zu essen. Nun, da die ältere Generation diese Leckereien bereits aß, fingen auch wir damit an. Ich weiß nicht mehr, was für Nebenwirkungen es hatte, so viele Halstabletten an einem Tag zu essen, aber ich denke, alle Menschen der 70er und 80er Jahre kennen den Geschmack. Natürlich haben wir sie ohne die Zustimmung unserer Eltern konsumiert ;P Aber diese beiden Produkte mit Vitaminen waren eine echte Rarität. Ich liebte Frau Woronowicz, die alle Kinder in der Niederstadt behandelte, dafür, dass sie ihnen diese Köstlichkeiten verschrieb. Dieser zartschmelzende Geschmack führte dazu, dass Pocken, Masern und Mandelentzündungen fast sofort geheilt wurden. Vor allem, wenn man den Inhalt der gesamten Medizin in, sagen wir, zwei Tagen verzehrte 8).
Und wer erinnert sich noch an die Fluoridierung in der Schule? Wir bekamen eine Handvoll Zahnbürsten und gingen alle auf den Schulhof, wo die Zahnhygienikerin jedem Schüler eine kleine Kugel Gel auf die Zahnbürste gab und wir alle gemeinsam unsere Zähne schrubbten und dann auf den Hof spuckten. Ganz wichtig ist, dass all dies während einer Unterrichtsstunde geschah 😉
Und obendrein bekamen wir noch 3-4 Tabletten Fluorid in loser Schüttung, leicht süßlich, aber eher fade. Ziemlich eklig. Ich glaube, das alles sollte Karies verhindern. Ich habe meine immer verschenkt, weil ich den Geschmack nicht mochte.
Kurzum: Wenn Sie einem Menschen aus den 70ern oder 80ern eine Freude machen wollen, kaufen Sie ihm irgendetwas, das mit einem V beginnt. Aber wenn Sie es einmal verschenkt haben, können Sie mit endlosen Geschichten über die Umstände rechnen, unter denen es in der Vergangenheit konsumiert wurde.
Ich wünsche Ihnen gute Gesundheit.
Danuta Płuzińska-Siemieniuk
Übersetzung – Andreas Kasperski.