Eröffnung eines neuen Zweigpostamtes in Thornsche Gasse 10
Wie man dem Zeitungsartikel vom 25. Januar 1930 entnehmen kann, soll die Niederstadt wieder ein eigenes Postamt bekommen.
In den kommenden Tagen sollte demnach, auf dem staatlichen Grundstück Thornsche Gasse 10 G, auf dem die Freistaat Postverwaltung schon einige Jahre ihre Telegrafenbauabteilung betrieb, ein neues Zweigpostamt Danzig III eröffnet werden.Die Bauarbeiten an dem massiven Haus, das früher als Lagerhaus der Gasanstalt diente, wurden beendet und so sollte man durch die neue Kunstverglaste Tür, nach dem Passieren des Windfangs, in den Schalterraum gelangen. Dort gab es rechts drei nach oben geöffnete Schalter, dahinter die Abfertigung und sonst noch eine Fernsprechzelle und Schreibtische. Das Licht erhellte den Raum durch die sowohl von der Wasserseite als auch von der Straße vergitterten Fenster.
Wir erfahren auch, dass es dort bereits vor dem Kriege das Postamt 3 im Thornschen Weg gab, von dem nur noch der Briefkasten geblieben war. Dieser befinde sich jetzt allerdings nicht mehr dort, sondern am Eingang des neuen Postamtes.
Die Eröffnung des neuen Postamtes soll dem Bedürfnis der Besucher des Güterbahnhofs Leegetor und den Bewohnern des südlichen Teils der Speicherinsel entsprechen.
Das Gebäude dieses Postamtes stand vor dem Kriege dort, wo in der Nachkriegszeit einige Jahre lang die Firma Cezal unter der Anschrift Thornsche Gasse 20 funktionierte. Im Erdgeschoss betrieb diese Firma ein Sanitätshaus und an der Wand des Hauses hing auch… ein Briefkasten. Was für ein symbolischer Hinweis auf das alte Postamt aus der Vorkriegszeit.
Text: Jacek Górski.
Übersetzung : Andreas Kasperski.
Der Zeitungsausschnitt stammt aus der „Danziger Zeitung” – vom 25 Januar 1930 Nr. 25, Seite 7. Stadtplanausschnitte – Pharus-Plan Danzig z 1922 i 1938 r. (im Web auf Mapster).