Gebäude mit ungewöhnlicher Form

Ende der siebziger Jahre, als ich noch ein kleines Kind war, faszinierte mich immer die ungewöhnliche Form dieses Gebäudes. Es passte in keiner Weise zu all dem anderen, was man in den Niederstadt an Häusern sehen konnte. Als wir eines Tages mit meiner Mutter reingegangen sind, konnte ich meinen Augen kaum glauben. Die Regale dort waren bis zum Rand gefüllt mit unterschiedlichsten Waren, bund verpackt, in schönsten Formen und Mustern. Es war ein Pewex-Laden (entsprechend den Intershops in der DDR). In den Glasvitrinen lagen Donald-Kaugummis und zwar nicht einzeln, sondern in 10er-Packs. Das war doch eine Rarität, wie sie mir aus anderen Läden völlig unbekannt war. Es kamen Menschen aus allen Ecken der Stadt hierher, um hier für Devisen oder Kaufscheine einzukaufen.

In der zweiten Hälfte der achtziger Jahre befand sich dort auf einer Etage ein Secondhand-Laden und auf einer anderen Etage ein Schuhgroßhandel. Dort wo früher Pewex war, war nun ein großer Textilladen. Im Sommer konnte man dort Wintermäntel für Damen und Herren in erstklassiger Qualität und in den Größen von S bis XXL kaufen, dafür aber im Winter gab es dort italienische, zweiteilige Badeanzüge in wunderschönen Farben und zum einmaligen Preis von 5000 PLN. Später wurde die Ware immer knapper, die Regale immer leerer bis der Laden schließlich geschlossen wurde.

Im Jahre 1996 begann hier seine Tätigkeit ein Laden mit Bodenpanelen. Er lief ganz gut und die Kunden kamen aus der ganzen Stadt.

Seit 2003 arbeiten in dem Gebäude, das jetzt komplett der Firma LPP gehört, Modedesigner des Bekleidungsriesen an den neuen Kollektion.

Immer wenn ich eine Führung durch unseren Stadtteil mache, bitte ich die Teilnehmer, sich auf die Eingangstreppe des Gebäudes zu stellen und das besondere Panorama unseres Viertels zu bewundern. Von hier aus sieht man nämlich die gesamte Weidengasse, von der Hausnummer 1 bis zum Straßenbahndepot. Man kann die Schönheit dieser Allee bewundern, die eine Art Wirbelsäule unseres Viertels darstellt und die Hauptkommunikationsachse der Niederstadt ist.

Erinnerungen von: Danuta Płuzińska-Siemieniuk.

Bild vom Spaziergang durch das Viertel: Ewa Grzegorzewska.

Übersetzung – Andreas Kasperski.

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