Gerhard Neckritz vom Steindamm
Der Kaufmann Gerhard Neckritz kam nach DANZIG höchstwahrscheinlich in der Mitte der Zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Zuerst wohnte er im Eschenweg 13, später einige Jahre lang in der Ernsthausen Straße 6. Im Jahre 1930 übte er seine Tätigkeit im Seydlitzweg 14 aus. Zwei Jahre später arbeitete er schon als Handelsagent in der Hauptstraße 120. Alle Adressen waren in Danzig-Langfuhr.
Mitte der Dreißiger Jahre beschloss er, das Viertel zu verlassen und zog in den Steindamm 21 um. Auf seiner Visitenkarte steht neben Kaufmann auch noch Export, Import und Handelsagentur. Aus dieser Zeit stammen auch die zwei Firmenumschläge, die in die italienische Stadt Bahri abgeschickt wurden. Und zwar an die Firma Ditta Fracesco Paolo Salerno. Wer weiß ob sich in den Umschlägen nicht Bestellungen für getrocknete Feigen befanden (auf Italienisch Fichi secchi).
Warum? Weil die erwähnte Firma einige Jahre früher bei entsprechendem Amt ein Warenzeichen für dieses Produkt registrieren ließ. Und die Bescheinigung darüber ist bis heute erhaltengeblieben.
In der zweiten Hälfte der Dreißiger Jahre war die letzte Adresse seiner Tätigkeit die Ankerschmiedegasse 14. In der Zeit muss es auch zu einem Vertrag zwischen ihm und der Firma Dr. Oetker gekommen sein, weil unser Gerhard Vertreter dieser Firma für DANZIG wurde.
Neben entsprechender Notiz in den Adressbüchern erschien dort auch die passende Werbung für Dr.Oetker-Produkte. Der aufmerksame Leser bemerkt, dass die in der Werbung angegebene Adresse lautet Winterplatz 14. Dies kann irreführend sein. Doch nun die Aufklärung. Damals gehörten zum Winterplatz auch folgende Adressen: Ankerschmiedergasse 11/15, Lastadia 1/2 und 41/42 wie auch Vorstädtischer Graben 37/40. Man kann es sehen unter anderem in den Adressbüchern von 1936-1937.
Autor: Jacek Górski.
Übersetzung – Andreas Kasperski.
Original Firmenumschläge Stammem aus der sammlung der Geschichtserzähler.
Die erste Zeitungsanzeige aus „Danziger Wirtschaftszeitung” – Nummer 41 vom 9 Oktober 1936 r. auf Seite 14. Die gleiche Anzeige erschien auch in den Ausgaben Nr. 19 und 23. Die zwite Anzeige aus „Nachtrag zum Amtlichen Fernsprechbuch für den Bezirk der Reichspostdirektion Danzig : Ausgabe 1942” – Seite 146. Das Dokument über Industrieeigentum stammt aus dem italienischen Zentralen Staatsarchiv.