Hühnerberg (Kurza)
Senioren aus der Niederstadt erinnern sich sicher an eine ganze Palette von Tierarten, die vor Zig Jahren in der Niederstad gehalten und gezüchtet wurden: in zahlreichen Schuppen in den Hinterhöfen, in den Hausgärten, Abstellkammern und….ja, auch von solchen Fällen haben wir gehört, in den eigenen Wohnungen (und das nicht nur im Erdgeschoss).
Kühe, die auf den Bastionen weideten, Ziegen… Pferde (diese natürlich nicht zum Verzehren) und Schweinchen. Hähne, die mit ihrem Geschrei alle weckten, Gockeln, Gänse und Enten …und auch Hühner.
Die letzten nicht nur am Hühnerberg…, also in der Straße, die bereits in der Mitte des XVII Jhds. entstanden ist (1630-1650). Als Verlängerung vom Thornscher Weg, der damals aus zwei Teilen bestand, Erste Brückengasse und Zweite Brückengasse , bekam sie entsprechend ihren ersten Namen als Dritte Brückengasse. Das XVIII Jhd. brachte ihr zwei weitere Namen: „Bei der Knüppelbrücke”, was uns vermuten lässt, dass es damals in der Nähe eine Brücke gab, die aus solchen Holzknüppeln gebaut wurde und auf die andere Kanalseite zum Großwaldorf führte. Der zweite Name ähnelte schon dem heutigen:„Hühnerberg”. Von hier aus ist es nicht mehr weit zum heutigen Namen Hühner Straße (ul. Kurza), nicht wahr? Weil es aber dort damals keinem beachtenswerten Berg gab, ging es vielleicht eher um einen hohen Verkaufstand, an dem es Hühner gab, die für eine leckere Niederstädtische Suppe gedacht waren? Eine andere Vermutung führt uns zum Begriff „Herberge”. Soll es dort eine solche Herberge oder Gasthaus für die Reisenden gegeben haben? …
1914 standen am Hühnerberg 18 Häuser.
Den Anwohnern der Kurza Str. aus der Nachkriegszeit kann sie den Straßenbahnwendeplatz, die Anfangshaltestelle und das „Quietschen” der Straßenbahnen in Erinnerung rufen, andererseits aber auch die Zigeunerhochzeit, die dort auf der Wiese tatsächlich stattfand, und letztendlich den Weg zum Mottlau-Umfluter, an dem bei scheenem Wetter ganze Familien sich erholten.
Die Vorkriegsaufnahme vom Hühnerberg stammt aus der Publikation von Walter Geisler – „Die Großstadtsiedlung Danzig”.W. Kafemann G.m.b.H. 1918. Die Einlage Nr. 7, Bildnummer 16. Die drei Aufnahmen aus der Nachkriegszeit, von der Straßenecke Bastion Aussprung mit den Hausnummern Kurza 9 und Kurza 14-15 sind vom Herrn Artur Wołosewicz gemacht. Quelle: Sobiecka L., Kaliszczak M. (ed.), Gdańsk – Dolne Miasto. Dokumentacja historyczno-urbanistyczna, PP Pracownie Konserwacji Zabytków Oddział w Gdańsku Pracownia Dokumentacji Naukowo-Historycznej, Gdańsk 1979.
Text: Jacek Górski.
Übersetzung – Andreas Kasperski.
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