Lanzen aus Danzig

Eine Lanze war eine aus Holz konzipierte Stangenwaffe, genutzt meistens von der Kavallerie und sehr populär gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Man konnte mit ihr in sämtliche Richtungen schlagen und wegen ihrer Länge ermöglichte sie auch erfolgreichen Angriff auf den Gegner in seinem Schützengraben oder sonst wo außerhalb der Reichweite von klassischen Waffen wie Säbel oder Pallasch.

Bis zum zweiten Weltkrieg verlor sie jedoch an Bedeutung und wurde meistens nur zur Repräsentationszwecken genutzt.

Ihr Kampfelement bestand meistens aus einem schmalen Stahlspieß auf einer Holzstange. Wobei die Holzstangen später durch Metallrohre ersetzt wurden. Unterhalb des Spießes waren meistens Wappen in den Farben der Einheit oder der Nation befestigt, dies war vor allem in der Friedenszeit zu Repräsentationszwecken der Fall.

Eine der Hersteller von Lanzen in Deutschland im Auftrag der Regierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts und in der Friedenszeit vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges war die Königliche Gewährfabrik in DANZIG in der Weidengasse. Wie man sieht beschäftigte sich die Danziger Fabrik nicht ausschließlich mit der Herstellung von Feuerwaffen.

Gegen Ende der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde beschlossen, dass die Holzlanze M1866 von einem neuen Modell, bei dem die Holzstange durch ein Stahlrohr ersetzt werden sollte, abgelöst wird. Es wurden Kampfproben durchgeführt in deren Folge einige Vorteile für den Nutzer sichtbar wurden und außerdem auch die Herstellungskosten konnten durch das neue Material reduziert werden.

Am 2. Januar 1890 wurde offiziell die Stahlrohrlanze M1890 in Gebrauch genommen und kurz danach wurde ihre Konstruktion modifiziert und die weitere StahlrohrLanze M1893 N/A eingeführt.

Die Stahlrohre für die Lanzen hatten einen Durchmesser von 26 mm (andere Quellen geben 28 mm an) und wurden in der nahtlosen Technologie hergestellt. Es war eine neue Technologie, die gerade eben eingeführt wurde. Der Lieferant dieser Rohre war die Firma Mannesmann (Erfinder dieser Technologie), später auch die Rheinische Metallwaren und Maschinenfabrik. Die Spieße für die Lanzen wurden in DANZIG angefertigt und alle Bestandteile wurden auch hier in der Danziger Fabrik zusammengesetzt.

Eine Besonderheit der hier hergestellten Lanzen war das Fehlen der Prägung mit dem Herstellerzeichen. Der Grund dafür war die Tatsache, dass solche Lanzen ausschließlich in der Danziger Fabrik hergestellt wurden. Man konnte lediglich an der Spitze der Schneide die letzten zwei Ziffern das Herstellungsdatum, die Stempeln der Qualitätsprüfung und das Zeichen der Kaiserlichen Fabrik in Form von einem W mit Krone (Wilhelm II) sehen.
Zusätzlich befanden sich an der Waffe auch noch Gruppenstempeln, also deren Zugehörigkeit zu der jeweiligen Einheit.

Produktionsmengen

Wenn man die deutschen Angaben aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg betrachtet, in denen es heisst: Ausstattung von 102 Kavallerieregiments, Rücklagen und Ergänzung von Verlusten, ergibt es ca. 100.000 hergestellte Lanzen in den Jahren 1890 – 1914.
Das Thema der deutschen Lanzen ist auch deshalb erwähnenswert, weil ein Teil von ihnen nach dem Ende des ersten Weltkrieges Teil der Ausstattung polnischer Kavallerie-Einheiten darstellte, vor allem derer aus der Region Großpolen in der Zwischenkriegszeit.

Lanca niemiecka wz.1890 – Stahlrohrlanze M1890
Lanca niemiecka wz.1893 – Stahlrohrlanze M1893 n/A

Länger: 3200 mm
Durchmesser: 26 mm (28mm laut andere Quellen)
Länge der Spitze: 126 mm

Gewicht: 1,9÷2,2 kg

Lanze besteht aus drei Hauptelementen:

– Spitze
– Schaft
– Dolch

Außerdem bestand sie auch aus weiteren Elementen:

– Gruppenstempel
– obere, mittlere und untere (Ringe) Beschläge,
– Schlinge
– Geflecht am Handgriff

Bibliografie:

1/ Lance – Model 1890/93 Stahlrohrlanze (1800-1899); https://collections.royalarmouries.org/object/rac-object-17343.html (dostęp:2019.04.05)
2/ Die Stahlrohrlanze; https://ulanen.blogspot.com/2017/03/die-stahlrohrlanze.html (dostęp:2019.04.05)
3/ Lanca pruskiej kawalerii; https://dobroni.pl/n/lanca-pruskiej-kawal/13316 ; (dostęp:2019.04.05)
4/ Lanca niemiecka wz.1893 n/A; https://dobroni.pl/n/lanca-niemiecka-wz18/13319 ; (dostęp:2019.04.05)
5/ Jacek Jaworski, „Rzecz o lancy”, Regina Armorum, 2009.
6/ Ilustrowane słownictwo materjału uzbrojenia. Cz. 3. Rewolwery, pistolety, szable, lance, bagnety, materjał pomocniczy do broni i ich części składowe; Departament Uzbrojenia Min. Spraw Wojskowych; Warszawa 1931.
7/ Regulamin kawalerji. Cz. 4, Władanie bronią, lanca, szabla, karabinek, pistolety; Wydawnictwo Wojsk. Instytutu Nauk.-Wydawn.; Warszawa 1933.

Bildquellen:

https://ulanen.blogspot.com/2017/03/die-stahlrohrlanze.html
https://odessa.pl/pl/p/REGINA-ARMORUM.-RZECZ-O-LANCY/188

Text: Piotr J. Bochyński.

Übersetzung – Andreas Kasperski.

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