Lazarett in Thornscher Weg
Ein Lazarett ist nichts anderes als ein militärisches Feldkrankenhaus. Dort landen die Soldaten, die medizinische Hilfe benötigen. Verwundet, verstümmelt, kampfunfähig. Hier werden ihre Knochen gerichtet, ihre Wunden genäht und ihre Schnittwunden versorgt. Hier erholen sie sich.
Während des Ersten Weltkriegs war ein solches Lazarett im Thornschen Weg in Betrieb… wenn auch nicht vollständig. Ein Gebäude wurde für Krankenhauszwecke genutzt, das – wie renekk auf forum.dawnygdansk.pl beschreibt
im 1913 als Güter- und Zollabfertigungsgebäude entworfen wurde. Es wurde wahrscheinlich schon während des Ersten Weltkriegs fertiggestellt und dann in eine für die Kriegszeit besser geeignete Funktion umgewandelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergte es das Depot und die Sanitätsabteilung der DOKP Nord und die Eisenbahnabteilung Danzig Süd.
In der letzten Periode vor dem Abriss wurde in dem Gebäude mehrere Jahre lang das Hotel Bursztynek betrieben.
Das Lazarett funktionierte unter dem Namen Vereins-Lazarett Danzig, Lege Tor. Dies geht aus dem roten Stempel auf der Korrespondenz hervor, die während des Krieges von diesem Krankenhaus ausging. Wie man sieht, wurde sein Standort trotz der Nähe zum Thornschen Weg dem Lege Tor zugewiesen, genau wie der gesamte Bahnhof, auf dessen Gelände er ja auch betrieben wurde.
Es sind uns keine Fotos des Innenraums dieses Lazaretts bekannt. Es sind jedoch mehrere Postkarten erhalten geblieben, die von Patienten dieses Krankenhauses an ihre Angehörigen und Freunde geschickt wurden. Auf den Postkarten sind Männer in Pyjamas und Morgenmänteln zu sehen. Jemand hält seinen Arm in einer Schlinge, ein anderer stützt seine Hand auf einen Stock, und wieder ein anderer gibt seine Krücke nicht ab. Neben den Patienten können Sie auch das medizinische Personal sehen, das zweifellos in diesem Krankenhaus arbeitet. Abgerundet wird das Ganze durch die auf den Fotos festgehaltene Einrichtung des Krankenhauses, in derem Vordergrund ein Bild des Kaisers hängt.
Darüber hinaus präsentieren wir die Rückseiten dieser Postkarten.
Alle vorgestellten Postkarten stammen aus der Sammlung der Geschichtserzähler der Niederstadt in Danzig.
Autor des Artikels: Jacek Górski
Übersetzung – Andreas Kasperski.