Mercedes mit WH auf dem Kotflügel
Das Bild erschien schon mal auf dem Facebook-Profil der Geschichtserzähler, jedoch will ich es euch hier anders erläutern.
Wir schreiben das Jahr 1941, weil das Bild auch so datiert ist. In unsere Richtung, zu Langgarten hin, fährt – meiner Ansicht nach – ein Mercedes 170V in der Wehrmacht-Lackierung. Entsprechend der Militärvorschrift sind seine Scheinwerfer verdunkelt. Es bleibt nur ein schmaler Lichtstreifen, damit der Gegner keine Transporte erkennen kann.
Das III Reicht wurde schon damals von den Alliierten öfter bombardiert und die Deutschen selbst lachten den „Dicken Hermann” Göring im Stillen aus, indem sie ihn Meier nannten. Und das wegen seiner selbstsicheren Reden, wenn selbst nur eine Bombe auf Deutschland falle, man ihn dann Meier nennen könne.
Warum sprechen wir hier vom Reich? Weil am 8 Oktober 1939 wurde per Dekret Adolf Hitlers der Reichsgau Danzig Westpreussen geschaffen, dem auch das Gebiet der Freien Stadt Danzig einverleibt wurde.
Doch zurück zum Mercedes – auf seinem linken Kotflügel standen die Buchstaben WH, was auf die Zugehörigkeit zu den Landeinheiten der Wehrmacht also dem Heer hindeutet. In der Zeit stationierten verschiedene Einheiten der Wehrmacht in Danzig. Infanterie, Artillerie, sowohl Schulungs- als auch Garnisonseinheiten und auch andere, sozusagen auf der „Durchfahrt”. Hinter dem Mercedes sieht man auch andere Militärlastwagen. Vielleicht gehörten sie zum anderen Transportkonvoi. Vielleicht kamen sie zufällig zusammen. Wer in dem Mercedes unterwegs war, werden wir wahrscheinlich nie erfahren.
Der Erste Mercedes w 136 /170 V/ lief im Jahre 1935 vom Band. Bis 1943 produzierte man 75 000 Exemplare. Es waren sehr populäre und zuverlässige Fahrzeuge. Die Motoren haben einen Hubraum von 1,7 und 1,9 Liter, und 50 KM, was eine Spitzengeschwindigkeit von ca. 116 km/h beim einem Durchschnittsverbrauch von 10-11 Liter ermöglichte.
Wohin fuhr der Mercedes auf dem Bild weiß ich auch nicht. Man kann nur vermuten, dass er wie die meisten Einheiten aus Danzig an die Ostfront unterwegs war. Das alles liegt bereits weit hinter dem Nebel der Geschichte und des Vergessens. Wenn jemand die Nummernschilder entziffern könnte, würden wir vielleicht mehr erfahren, sonst bleiben uns nur Vermutungen und Spekulationen.
Nach dem Krieg wurde die Herstellung dieses Modells fortgesetzt, allerdings mit Hochleistungsmotoren. Auch dann erfreute es sich grosser Beliebtheit.
Bearbeitet von Marcin Witkowski und seinem Zyklopenauge, ohne davon überzeugt zu sein, dass alles, was er geschrieben hat, stimmen oder er Recht haben muss.
Übersetzung – Andreas Kasperski.