Vier Seiten der Wiebenkaserne
Vor mehr als 100 Jahren veröffentlichte der Carl Jacobsen Verlag, Leipzig, eine Buchposition mit dem Titel „Geschichte des Grenadier-Regiments König Friedrich I. (4. Ostpreußischem) Nr. 5”. Ein Regiment, das in Danzig stationiert war.
Die 78. Seite dieser Monografie zeigt eine Collage aus 4 Fotografien, die mit einem Wort signiert sind – Die Wiebenkaserne. Jedes dieser Fotos zeigt den ausgedehnten Kasernenkomplex von einer anderen Seite.
Nun ist es an der Zeit, die einzelnen Fotos zu vergrößern. Dann sehen Sie sich die einzelnen Aufnahmen genauer an und beschreiben sie im Detail.
Blick vom Wallplatz auf die Kaserne
Fronteingang zur Kaserne (nach dem Krieg zum T-18 Werk, Unimor, heute Marschallamt). Mit den sichtbaren Türmchen, die dieses Jahr wieder an ihren Platz zurückgebracht wurden. Und mit einem separaten, großzügigen Platz vor der Kaserne und in der Nähe des Kleinen Zeughauses, wo in gleichmäßigen Reihen Kanonenrohre kleineren und größeren Kalibers auf dem Boden liegen. Auf der linken Seite wird das Gesamtbild durch die hoch aufragende Form des Weißen Turms vervollständigt.
Blick von der Fleischergasse
Diesmal taucht die Silhouette des Weißen Turms irgendwo in der Ferne rechts auf. Und wir betrachten die Kaserne aus der Position des künftigen Antragstellers des Ersten Finanzamts in der heutigen Rzeźnicka-Straße 54/56. Denn irgendwo in der Mitte dieses Teils der Kaserne wird künftig der Eingang zum besagten Amt gebaut werden. Bitte beachten Sie die Kopfsteinpflaster auf der Fahrbahn und den mit Schotterplatten ausgelegten Gehweg. Die gleiche Art von Pflasterung wurde früher für die Straßen in der Niederstadt verwendet.
Eine Aufnahme vom Thornschen Weg aus.
Wiebenkaserne – Auf diesem Foto kann man genau erkennen, dass der gesamte Kasernenkomplex in U-Form gebaut wurde. Die einzelnen Seiten befanden sich an der Ost-, Süd- und Westseite. Auf der Nordseite verlief die Gertrudengasse (nach dem Krieg Wilcza-Straße genannt) entlang der Kaserne. Auch von dieser Seite aus gab es offenbar ein System von Toren, das den Zugang zum inneren Kasernenbereich ermöglichte. Ein doppelter hoher Zaun aus Ziegelsteinen sorgte für Sicherheit. Er war jedoch nicht so hoch, dass ein einstöckiges Gebäude – vielleicht ein Lagergebäude – dahinter nicht zu sehen gewesen wäre.
Die bereits erwähnte Wilcza-Straße war nach dem Krieg viele Jahre lang eine interne Betriebsstraße. Und erst seit kurzem ist sie wieder allgemein zugänglich – nicht zuletzt wegen der Häuser, die dort gebaut worden sind. Parallel zur Wilcza befinden sich auch die Gebäude der Eter-Med-Klinik. Und die nächste Parallelstraße ist der Thornscher Weg (heute Toruńska).
Eine Aufnahme von Poggenpfuhl aus
Durch eine größere Perspektive kann die folgende Frage beantwortet werden:
Was befand sich vor dem Krieg in der heutigen Żabi Kruk Straße an der Stelle dieser Hochhäuser mit den Nummern 9., 11. und 13.?
Wie Sie sehen können, stand auf dieser Seite der Straße ein langes einstöckiges Gebäude, das an einen Schuppen erinnerte, der sich entlang der gesamten Kaserne erstreckte und von dieser nur durch einen parallel verlaufenden Fahrbahnstreifen getrennt war. Und vor dieser Kaserne befand sich eine ebene Fläche, die als dringend benötigter Übungsplatz für die Soldaten der Kaserne gedacht war. Ganz am Ende stand damals wie heute dasselbe zweistöckige Wohnhaus mit Satteldach, das heute mit der Nummer 17 gekennzeichnet ist. Von den beiden zivilen Gebäuden auf der rechten Seite des Bildes ist jedoch nichts mehr zu sehen. Interessant ist, dass in dem kleineren Gebäude eine Zeit lang ein Restaurant untergebracht war.
Autor des Textes: Jacek Górski.
Die Originalausgabe des zitierten Buches stammt aus der Sammlung der Geschichtserzähler der Niederstadt in Danzig.
Übersetzung – Andreas Kasperski.