Weickhmanngasse/Polna
Wenn man einen Bewohner der Niederstadt im 19. Jahrhundert gefragt hätte, wo die Weikhammangasse liegt, hätte er eine ganz andere Lage der Straße angegeben als heute. Schaut man sich Karten aus dieser Zeit an, so verlief der Feldweg, die heutige Polna, in eine andere Richtung, wenn auch nicht so weit von ihrer heutigen jüngeren Schwester entfernt. Ende des 18. Jahrhunderts erhielt die heutige Dobra-Straße zunächst den Namen Feldweg – vielleicht, weil zuvor ein Feldweg in dieser Richtung zur Steinschleuse, den Bastionen und der Reservemühle verlief. Sie ist noch auf der Karte von 1895 zu sehen (obwohl sie schon langsam der Abegg-Gasse weicht).
Es handelte sich also um den Standort der heutigen Polnastraße. Vor dem Krieg war ihr Schirmherr der Bürgermeister Joachim Heinrich von Weickhmann (1769 – 1857). Nach dem Krieg wurde sie in Polna umbenannt. Und so ist sie bis heute geblieben.
Ich erinnere mich, dass meine Großmutter in den 1970er und 1980er Jahren eine sehr gute Freundin in der Polna-Straße hatte, mit der sie in den Danziger Pelzfabriken arbeitete und zu der wir manchmal sonntags zu Besuch gingen. Und bis heute erinnere ich mich auch an den riesigen Hund, der damals auf der Treppe im mittleren Teil des Treppenhauses des Hauses in der Polna-Straße lag und man musste viel Mut aufbringen, um einen Schritt zu machen und über seinen rot-weißen riesigen Rücken zu gehen.
Der Ausschnitt der Karte aus dem späten 19. Jahrhundert stammt aus Internetquellen.
Der Ausschnitt der Nachkriegskarte stammt aus der Publikation „Przewodnik po Gdańsku”, die 1946 von Romuald Fronik veröffentlicht wurde. Medizinstudent.
Autor des Schwarz-Weiß-Fotos: Artur Wołosewicz.
Quelle: Sobiecka L., Kaliszczak M. (ed.), Gdańsk – Dolne Miasto. Dokumentacja historyczno-urbanistyczna, PP Pracownie Konserwacji Zabytków Oddział w Gdańsku Pracownia Dokumentacji Naukowo-Historycznej, Gdańsk 1979.
Autor des Artikels: Jacek Górski.
Übersetzung – Andreas Kasperski