Weißer Turm auf Postkarten (Teil I)

Beim Betrachten dieser Postkarte fällt uns sofort auf, welcher Teil vom Weißen Turm bis heute nicht überdauert hat. Anstelle des Fachwerk-Anbaus mit abschüssigem Dach, haben wir heute eine Treppe zum Hochparterre. Wer weiß, vielleicht befand sich damals diese Treppe innerhalb des kleinen Anbaus. Der Fotograf erwischte gerade diesen Augenblick, als eine Person in schwarz versucht das Tor zu betreten oder es gerade verlässt. Beachtenswert, dass schon damals die Wände des Turmes im unteren Teil nicht mehr richtig weiß waren. Die sichtbaren Flecken könnten durch die Feuchtigkeit verursacht worden sein.

Die auf dem Foto sichtbare Litfaßsäule ermöglichte es, die Bewohner am Wallplatz und die Menschen, die hier in Richtung Leeges Tor liefen, mit Werbeinformationen zu versorgen. Es wäre interessant zu wissen, ob eine von den drei Personen mit Mütze (zwei auf der rechten und eine auf der linken Seite) sich dafür interessierte, was man daraus schließen könnte. In dem Augenblick interessierten sie sich anscheinend mehr für die Arbeit des Fotografen. Leider, trotz mehrerer Versuche gelang es uns nicht den Inhalt der Werbeplakate zu entziffern.

Obwohl der Weiße Turm der Hauptdarsteller dieser Postkarte ist, worauf auch die Unterschrift auf der Postkarte und auch der Titel unseres Artikels hinweisen, so sind doch neben ihm auch noch zwei weitere wichtige Militärbauten aus diesem Teil Danzigs zu sehen. Auf der linken Seite sieht man die zwei Ecktürmchen der Wiebenkaserne. Der Kaserne, die im Quartal der heutigen Straßen: Rzeznicka, Wilcza, Zabi Kruk und Augustynskiego gebaut wurde. In dieser Kaserne funktionierten seit den fünfziger Jahren die T.18.Werke und später Unimor. Beide Türmchen schauen heute nicht mehr so schön verziert wie damals aus. Doch im Hintergrund sieht man noch einen Teil des Trumpfturmes. Damals noch nicht so angebissen durch den Zahn der Zeit. Noch weiter hinten kann man auch einen Schornstein erkennen. Vielleicht von einem der Bahnhofsgebäude oder, was mir wahrscheinlicher erscheint, von den sich hinter dem Bahnhof befindenden Gaswerken.

Die Postkarte wurde am 22 August 1913 in Danzig abgeschickt und einen Tag später kam sie in Brüssel an. Noch genauer, in Etterbeek in Brüssels Nachbarschaft.

Der Herausgeber dieser Postkarte ist unseren Lesern bereits bekannt, allein wegen des Artikels und der Postkarte mit der Ansicht der Mattenbuden-Brücke Most Rogoźników. Firma Knackstedt & Näther aus Hamburg hatte diese Ausgabe mit W.S. 19 (Dzg. No 18) 12 gekennzeichnet.

Diese Originalpostkarte aus dem Umlauf stammt aus der Sammlung der Geschichtserzähler der Niederstadt.

Text: Jacek Górski.

Übersetzung – Andreas Kasperski.

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