Wie ich zum Schüler geschlagen wurde

Mal war ich ein Frosch, mal Fisch, mal ein Pinguin oder ein Segler. Bis heute erinnere ich mich gerne daran. Und dabei handelte es sich gar nicht um die Verkleidung zum Karneval oder einem Maskenball…

Frösche, Fische, Pinguine und Segler das waren die vier aufeinanderfolgenden Jahrgänge der Kinder aus unserem Kindergarten „Das Müschelchen“. Ich selbst besuchte diesen Kindergarten in den Jahren 1974-1978. Allerdings mit dem Besuchen war es sehr unterschiedlich. Angeblich wollte ich anfangs nicht hingehen und leistete einen ziemlich großen Widerstand. Andererseits kenne ich auch solche Familiengeschichten, in denen es heißt, man musste mit mir auch sonntags vor die Tore des Kindergartens gehen, um mir zu beweisen, dass er wirklich geschlossen ist, denn zu dem Zeitpunkt wollte ich selbst am Sonntag unbedingt dorthin. Ging es euch auch so?

Jetzt nach Jahren kann man am leichtesten anhand der Fotos die damalige Kindergartenzeit wieder aufleben lassen. Auf einem der Bilder sieht man mich genau in der Mitte stehen, in der oberen Reihe. Ich trage dort ein Hemd mit einem Pferdchen. Das Pferdchen war aufgenäht auf die Brusttasche, in der ich übrigens eines Tages einen Kloß für die Oma mit nach Hause brachte, weil ich wollte, dass sie mir genau solche macht und konnte sie leider sonst nicht beschreiben. Zu den anderen Bildern komme ich noch in der Winterzeit wegen deren Zusammenhang mit dem Weihnachtsfest im Kindergarten.

Manche Namen der Spielkameraden verschwanden aus dem Gedächtnis. Trotzdem ist die Liste derer, mit denen man mehrere Stunden am Tag, sechsmal die Woche, verbrachte (die Samstage waren damals noch Werkstage) garnicht so kurz. Krzysiek Nocuń aus der Thornsche Gasse, Sławek Jasionek aus der Weidengasse, Andrzej Binder aus Mattenbuden, Darek Smok, Marcin Geryk, Robert Szybka (oder auch Szypka), Mariusz Terpiłowski, Adam (?) Kaczmarek, Ania Damps aus der Weidengasse, Iza Lejkowska vom Hühnerberg (oder Sperlingsgasse), Dorota Podoba aus Thornsche Gasse, Monika Siama aus der Abegg Gasse, Magda Poździk, Katarzyna Wysocka, Ewa Smółkowska (?), Ewa (?) Kozłowska aus der Schilfgasse. Und noch ein paar Vornamen, zu deren die zugehörigen Nachnamen ich leider vergessen habe – Marlena (?), Beata (?), Sylwia (?), Lucyna (?) die zweite Ania, Robert (ein Fan der Band Republika), Artur (?), Sławek (?) und ein zweiter Jacek. Ich hoffe, dass ich nichts durcheinander gebracht habe.

Im Juni 1978 fand dann der feierliche Appell statt, nach dem man sich von dem geliebten Kindergarten verabschieden musste. Zum Andenken bekam jeder von uns ein namentliches Dokument über den sog. Schülerschlag. Ich habe es bis heute. Dazu gab es noch eine Schachtel mit bunten Wasserfarben. Diese fand ich vor einigen Jahren bei Renovierungsarbeiten unten im Schrank. Leider total ausgetrocknet zur Asche.

Danach im September desselben Jahres, trafen sich viele von uns in der ersten Klasse der Grundschule in der Schleusengasse wieder. Mich versetzte das Schicksal leider in die Grundschule nach Troyl. Aber auch dorthin, wie es sich später herausstellte, kamen einige der Kinder aus meinem Kindergarten. Weil Troyl aber nicht mehr zu Niederstadt gehört, höre ich hiermit mit meinen Erzählungen auf.

Frosch, Fisch, Pinguin und Segler – Jacek Górski.

Übersetzung – Andreas Kasperski.

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